Interview mit den Podcasterinnen von „Reality Check Studium“

Liebe Simona, liebe Christine, bitte stellt euch und euren Podcast kurz vor!

Reality Check Studium“ ist ein Herzensprojekt, neutral und unabhängig von Sponsoren oder Hochschulen. Wir investieren unsere Zeit neben unseren Hauptberufen in den Podcast, weil wir an „Sharing is Caring“ glauben.
Unsere Mission ist es, eine Verbindung zwischen Studium und Berufsleben zu schaffen und dabei auch mit falschen Überzeugungen, wie „Ich muss Bestnoten haben, um erfolgreich zu sein“, aufzuräumen. Dabei ist es uns wichtig, unsere Zuhörer*innen zu ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen. Wir möchten sie unterstützen, sich auf ihre Stärken, Wünsche und Werte zu konzentrieren, anstatt blind den Vorgaben anderer zu folgen. Dafür laden wir auch immer wieder Interviewgäst*innen aus verschiedenen Bereichen ein, die ihren eigenen Lebenslauf und wichtige Learnings teilen.

Worum geht es in eurer beliebtesten Folge?

Unsere beliebteste Folge trägt den Titel: “Masterstudium oder Berufseinstieg nach dem Bachelorstudium“. Obwohl sie eine der älteren Folgen (Folge 15) vom Januar 2022 ist, verzeichnet sie auch heute noch viele Plays. Das Thema berührt offenbar einen wunden Punkt, denn es vereint einige entscheidende Fragen.

Mit welchen Ängsten und Sorgen schlagen sich Studierende heutzutage häufig herum?

Die Sorgen reichen von Zukunftsängsten – etwa, ob ein geeigneter Arbeitsplatz gefunden wird – über mentale Herausforderungen, wie selbst- oder umweltbedingter Leistungsdruck, bis hin zu Entscheidungen, die im Studium häufig anstehen. Dabei kann es sich um Fragen handeln wie: Welchen Schwerpunkt sollte man wählen? Wie viele Praktika sind notwendig? Soll man ein Auslandsstudium absolvieren?

Auch wenn viele im Rückblick die Studienzeit als unbeschwert in Erinnerung behalten, fühlt es sich in dem Moment oft überwältigend an, da viele Möglichkeiten auf einen einprasseln. Oftmals fehlen die Erfahrungswerte, und die Tragweite der Entscheidungen ist schwer einschätzbar. In Kombination mit eigenen oder äußeren hohen Anforderungen kann dies zu Ängsten führen, etwas „falsch zu machen“ oder „falsch zu entscheiden“.

Welche Erfahrungen habt ihr selbst oder im Kontext eurer Community mit den Themen Studienzweifel oder Studienabbruch gemacht?

Simona: Auch ich habe an meinem Tourismuswirtschaft-Bachelor-Studium gezweifelt, besonders nach einem Praktikum in der Tourismusbranche, als mir klar wurde, dass diese Branche nichts für mich ist. Mit 20 Jahren, frisch aus meinem Work&Travel in Neuseeland zurück, entschied ich mich für “etwas mit Tourismus”, weil ich das Reisen so toll fand. Ich dachte über einen Abbruch nach, entschied mich aber letztendlich, den Abschluss zu machen. Wichtig ist dabei zu erwähnen, dass ich mich nie durch das Studium gequält habe – sonst wäre meine Entscheidung vielleicht anders ausgefallen. Während dieser Zeit vertraute ich mich nur wenigen Menschen an, da ich das Gefühl hatte, persönlich zu scheitern, sollte ich das Studium abbrechen.

Christine: Bei mir waren die Ängste zu scheitern vor dem Studienstart so groß, dass ich fast gar nicht zum Einschreiben fürs Studium kam. Im ersten Semester plagten mich Selbstzweifel und Leistungsängste, und ich verbrachte Nächte mit Koffeintabletten, weil ich einfach nicht versagen wollte. Das war körperlich und mental sehr belastend. Glücklicherweise legten sich diese Ängste ab dem zweiten Semester. Mir fehlte damals das Selbstvertrauen und jemand, der mich aus diesem “Angststrudel” herausholte. Heute weiß ich, dass auch ein Studienabbruch kein Weltuntergang gewesen wäre.

Welche eurer Folgen sind für Studienzweifler*innen relevant, und habt ihr einen Tipp, einen Gedanken, den ihr jungen Menschen mit auf den Weg geben möchtet?

Für Studienzweifler*innen könnten mehrere unserer Folgen interessant sein:

Unser Tipp: Sei ehrlich zu dir selbst. Frage dich, warum du an deinem Studium zweifelst. Liegt es an externen Faktoren wie Wohnung, Studienort oder Kommiliton*innen? Oder sind es interne Gründe wie mentale Überforderung oder finanzielle Sorgen? Auch negative Glaubenssätze, diese innere Stimme, die dir unbegründet einflüstert, „Du schaffst das eh nicht“, könnten eine Rolle spielen. Woher kommen diese Glaubenssätze, und wie kannst du sie auflösen?