„Bitte mal die Augen schließen und die Hand heben, wenn Sie in Ihrem unmittelbaren Umfeld mindestens eine Person kennen, die das Studium abgebrochen hat!“ So lautete eine der Einstiegsfragen, die Sarah Rögner an Lehramtstudierende der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg im Rahmen eines Gastvortrages Anfang Juni richtete. Nur wenige Hände blieben unten, ebenso bei der Frage, wer schon selbst einmal Zweifel im Studium erlebt habe.
Die Vorlesung bot die besondere Chance, direkt mit Studierenden in den Dialog zukommen, woran es denn liegen könnte, dass trotz bestehendem Beratungsbedarf, Beratung nur in geringem Umfang in Anspruch genommen wird. Aus Sicht der Studierenden lässt sich dieser Umstand insbesondere mit Unsicherheit hinsichtlich der Beratung erklären. Ausgehend von auch negativen Vorerfahrungen mit Beratung, gibt es Unklarheiten über mögliche Anlaufstellen und wie sich der Zugang zu diesen gestaltet. Außerdem könne die Frage aufkommen, inwieweit Beratung tatsächlich hilfreich sei.
Die Ergebnisse des Austausches unterstreichen, wie bedeutend die Vernetzung von Beratungsstellen, Transparenz über deren Angebote sowie die Kommunikation von erfolgreich verlaufenen Beratungen ist. Denn scheinbar sind die Hemmschwellen, Beratung aufzusuchen, nach wie vor groß.
Selbstverständlich wurden die Lehramstudierenden in der Gastvorlesung auch nach Tipps und Anregungen gefragt, wie Studierende denn nun am besten erreicht und für die Beratung gewonnen werden könnten.
Sie schlugen vor:
- Social Media der Hochschulen nutzen
- Mit Influencern zusammen arbeiten
- Infoveranstaltungen an den Hochschulen durchführen
- Mit Flyern, Plakaten usw. an der Hochschulen werben
Um ausländische Studierende zu erreichen, sollten Angebote besonders niedrigschwellig sein, z. B. über WhatsApp-Gruppen, und in jedem Fall mehrsprachig. Weiterhin sei eine Vernetzung der Beratungsstellen, die für Internationals zuständig sind, besonders wichtig.
Unser Fazit: Nicht nur über, sondern auch mit Studierenden sprechen! Möglicherweise haben auch Sie in Ihrer Region die Gelegenheit, mit Studierenden ins Gespräch zu kommen – es lohnt sich!